Am Volkstrauertag wird jährlich der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht und ein Zeichen für eine friedliche Welt gesetzt. Auch in diesem Jahr repräsentierten zwei Schülersprecher der Gymnasien im Ellental die Schulen auf der Gedenkfeier am 17. November 2024 in der Kirche auf dem Bietigheimer Friedhof St. Peter.
Nach einem Musikstück des Stadtorchesters Bietigheim eröffneten die Schülersprecher Hannah Rohloff und Philipp Kuderer die Veranstaltung mit ihrer Rede. Die beiden Zwölftklässler erinnerten am Volkstrauertag an die Bedeutung des Friedens, den Deutschland seit fast 80 Jahren genießt. Sie betonten, dass dieser Frieden ein Privileg ist, das nicht selbstverständlich ist und geschätzt werden sollte. Um dies zu verdeutlichen, gedachten sie der Opfer der NS-Diktatur in Deutschland und verwiesen auf aktuelle Konflikte wie in der Ukraine und im Nahen Osten. Dort leiden und sterben auch heute weiterhin unschuldige Menschen – ein Zeichen, dass sich in den letzten acht Jahrzehnten auf der Welt vieles leider nicht zum Positiven gewandelt hat. Mit Besorgnis blickten beide in ihrer Rede auf die zunehmende Verbreitung radikaler Meinungen in Europa und Deutschland und die daraus resultierende
gesellschaftliche Spaltung. Die Schülersprecher unterstrichen die Notwendigkeit von Dialog und Austausch in der Demokratie, um zukünftige Kriege und Krisen zu vermeiden. Die Rede gipfelte im Wunsch nach Frieden für alle. Zum kritischen Abschluss lasen die beiden Bertolt Brechts „Rede für den Frieden“ von 1952 vor. Brecht appellierte schon vor über sieben Jahrzehnten an die Menschen, über die Ursachen von Kriegen nachzudenken und nicht zu schnell das Vergangene zu vergessen, um den Frieden zu bewahren.