Von Florian Faust |
„Klang meines Körpers” - Prävention für Klasse 8

Von Mittwoch, den 29. bis Freitag, den 31. März 2023, war das Projekt „Klang meines Körpers” in den Ellental-Gymnasien ausgestellt, an welchem alle 8. Klassen teilnahmen. 

Bei diesem interaktiven Ausstellungsprojekt geht es um die Prävention von Essstörungen aller Art, welches von fünf jungen Frauen und einem jungen Mann, die selbst davon betroffen waren, ihrer Musiktherapeutin und einer Grafikerin auf die Beine gestellt wurde. Für uns organisiert wurde das Ganze von den Präventionslehrkräften Frau Ruoff-Alb und Frau Klopfer sowie zwei Damen aus dem Landratsamt Ludwigsburg der Abteilung Prävention. 

Am Anfang der insgesamt drei schulstündigen Ausstellung sollte jede/r SchülerIn einen Stichpunkt, der einem zum Thema Essstörungen einfiel, nennen. Nach einer kurzen Gesprächsrunde, über die Wichtigkeit des Themas sowie die bisherige Berührung mit dem Thema bekamen wir ein Skript, in dem alle wichtigen Informationen, sowie zu bearbeitende Aufgaben zu der Ausstellung drin standen. Diese begann, als wir schließlich den Raum wechselten. Im Film- und Theaterraum der Schule waren die Infotafeln zu allgemeinen Informationen über Essstörungen und ebenso die 6 Portraits der einzelnen Betroffenen, die ihre eigene Erfahrung und den Umgang mit den Essstörungen schilderten, aufgestellt. 

Zuerst sollte jeder für sich die Infotafeln lesen und die dazugehörigen Aufgaben im Skript bearbeiten, wobei man diese auch mit MitschülerInnen zusammen lösen konnte. Dazu gehörten z.B. die Ursachen für eine Essstörung, den Signale der Essstörung, Merkmale und Varianten einer Essstörung, die Gründe, warum man bei diesen Ursachen überhaupt in diese psychische Krankheit gerät und zuletzt auch Lösungswege von Betroffen selbst, aber auch mögliche Hilfe von Außenstehenden. Nachdem wir die Aufgaben im Kreis mit der ganzen Klasse besprochen hatten, ging es nach einer kurzen Pause mit den persönlichen Portraits der Betroffenen weiter. Jeder hatte seine ganz individuelle Art, seinen Umgang mit der Krankheit zu beschreiben, darunter ganz kreative Verbildlichungen, lyrische Texte, die ihre Erfahrung schilderten, und Fotostrecken von den sechs Personen. Wir sollten uns nun eines dieser Portraits aussuchen, um genauer darauf einzugehen. So schrieben wir unsere Gedanken zu dem Portrait auf, seine Wirkung und auch seine Botschaft, die auf kreative Weise geschildert wurde. Im Anschluss besprachen wir wieder gemeinsam alle unsere Gedanken und bekamen weitere Infos zu den ehemals Betroffenen, welche heutzutage alle glücklicherweise geheilt sind. 

Zu jeder Portrait-Tafel der Einzelnen gab es auch noch eine „Schatzkiste“, welche mit Gegenständen gefüllt war, die von den Betroffenen ausgewählt worden sind. Diese symbolisierten deren persönlichen Weg aus der Krankheit bzw. was sie als wichtig erachten, anderen Jugendlichen mitzugeben.

Leider ging die Zeit viel zu schnell vorbei. Noch zu sagen gilt, dass wir alle viel mitnehmen konnten, da wir als Jugendliche auch die Zielgruppe der Ausstellung sind. Ziel dieses Projekts war es, das kreative Ausdrücken von Emotionen weiterzubringen, da es für die meisten so ist, dass die Essstörung aus emotionalem Hunger entsteht. Man sollte lernen, über Emotionen zu sprechen,  diese rauszulassen, obwohl viele Jugendliche unter psychischen Schmerz, wie dem Schuld- und Schamgefühl, leiden. In Form von Texten, Gedichten und Liedern kann es einem leichterfallen, seine Emotionen rauszulassen, sodass es einem besser geht. Am Ende konnte jeder anonym an einer Tafel abstimmen, was das Projekt ihm gebracht hat und wie effektiv es war. Die Ergebnisse zeigen eine sehr hohe Effektivität und wir waren sehr dankbar dafür, dass die sechs jungen Erwachsenen so mutig waren, sich zu öffnen und dieses Projekt ins Leben zu rufen, um Essstörungen für die Zukunft aus erster Hand anschaulicher zu erklären, sodass auch insgesamt mehr Leute sich im Falle einer Erkrankung selber oder im Bekanntenkreis zu helfen wissen. 

(Leon W., 8t)