Von Florian Faust |
Jugend debattiert 2023

Auch in diesem Jahr fand wieder das Schulfinale von „Jugend debattiert“ an den Gymnasien im Ellental statt. Am 18. Januar debattierte die Altersklasse II (Oberstufe) das aktuelle Thema „Soll eine soziale Pflichtzeit eingeführt werden?“ Eine solche hatte im Juni letzten Jahres Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für junge Menschen in Deutschland angeregt.

In der schulischen Debatte wurde vorgeschlagen, diese Pflichtzeit für alle 18- bis 23-Jährigen für 8 Monate verpflichtend einzuführen. Ableisten solle man diese entweder bei der Bundeswehr oder bei sozialen Träger, vergleichbar mit dem bereits bestehenden Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ).

Hierbei hoben die Befürworter in ihren Argumenten besonders die positiven Auswirkungen auf die Gesellschaft hervor. So würde eine soziale Pflichtzeit dazu führen, dass die Gesellschaft zusammenwachse und junge Leute integriere. Darüber hinaus stärke es die Bürgergemeinschaft, wenn sich junge Menschen im sozialen Bereich, bei der Feuerwehr oder dem Technischen Hilfswerk verpflichtend einbringen.

Die Gegner der Forderung wiesen diese Argumente zurück mit Hinweisen auf den bürokratischen Aufwand, die Freiheit der jungen Menschen und deren ohnehin große gesellschaftlichen Belastungen, die sie im Zuge des demographischen Wandels tragen müssten.

In der Finalrunde setzten sich als Schulsieger Timo Mahl vor seinem Bruder Fabian Mahl durch. Platz 3 ging an Jesse Wolf, Platz 4 an Ben Hasanmetaj.

Die beiden Erstplatzierten dürfen nun die Schule beim Regionalwettbewerb von „Jugend debattiert“ vertreten, der am 15. Februar an den Ellentalgymnasien stattfinden wird. Dort werden sie mit den Schulsiegern aus den anderen Schulen des Regionalverbandes um den Einzug zum Landeswettbewerb in Stuttgart debattieren.

Debattiert wurde nach dem Format von  „Jugend debattiert“ zu viert in Zweierteams gegeneinander nach festen Regeln. Ein Team übernimmt die Befürworter-, das zweite die Kritikerseite. In einer Eröffnungsrunde beantwortet jeder Teilnehmer die Streitfrage aus Sicht seiner Position, bevor in einer zwölf Minuten langen freien Aussprache  Argumente im Wechsel von pro und contra ergänzt, präzisiert und hinterfragt werden. In der Schlussrunde hat jeder Teilnehmer nochmals Zeit, seine Haltung zur Streitfrage mit den für ihn wichtigsten Gründen zu unterstreichen.

Jugend debattiert ist ein in ganz Deutschland ausgerichteter Schülerwettbewerb, der auf Initiative und unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten durchgeführt wird. Träger und Förderer sind die Gemeinnützige Hertie-Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, die Stiftung Mercator und die Heinz Nixdorf Stiftung, Kooperationspartner die Kultusministerkonferenz und die Kultusministerien der Länder. Der Wettbewerb findet seit 2002 statt und ist das größte privat-öffentlich finanzierte Projekt zur politischen Bildung in Deutschland.

Foto (von links): Timo Mahl, Jesse Wolf, Ben Hasanmetaj, Fabian Mahl