Von Florian Faust |
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„Sollen Schüler der Oberstufe ein Recht auf Fernunterrichtstage erhalten?“ Mit diesem Thema setzten sich am Mittwoch, den 3. Februar 2021, die Finalisten im diesjährigen Schulwettbewerb von „Jugend debattiert“ auseinander. Allerdings fand die Abschlussdebatte der Altersklasse II nicht vor Ort an den Ellentalgymnasien, sondern in einer Videokonferenz statt. Diese hatte jedoch keinerlei Einfluss auf die Debatte und ihren Verlauf. Sachkundig und konstruktiv vertraten die Debattierenden ihre Position, um sich für die Teilnahme am digitalen Regionalwettbewerb zu qualifizieren, der Ende Februar stattfinden wird.

Als Maßnahme wurde von Seiten der Befürworter vorgeschlagen, dass Schüler in Zukunft ab der Oberstufe die Wahlfreiheit haben sollten, den Unterricht auch von außerhalb der Schule zu verfolgen. Hierzu wurde eine entsprechende technische Ausstattung für die Schulen gefordert, um eine digitale Übertragung per Stream zu gewährleisten.

Zentrale Argumente der Pro-Seite thematisierten das Fernlernen als eine Vorübung auf den modernen digitalen Arbeitsalltag mit zunehmendem Homeoffice und Videokonferenzen. Darüber hinaus betonten die Schüler die Vorzüge, das Lernen individuell und ortsungebunden zu gestalten. Diesen gegenüber standen die Fragen der Gegner nach dem eigentlichen Mehrwert eines flexiblen Schulbesuchs, nach dem Datenschutz und vor allem wie ein soziales Miteinander gelernt und erlebt werden soll, wenn ein Teil der Schüler nicht anwesend ist.

In der spannenden Debatte der Altersklasse II (Oberstufe) belegten Oliver Frisch und Fabian Mahl die ersten beiden Plätze, die ein Weiterkommen zum Regionalwettbewerb garantieren, dahinter folgten Nicolas Czimber und Timo Mahl.

Für die Altersklasse I (Mittelstufe) standen bereits Emilie Valerie Anschütz und Adi Imran Mustajbegovic als Vertreter der Schule beim Regionalwettbewerb fest.

Debattiert wurde nach dem Format von  „Jugend debattiert“ zu viert in Zweierteams gegeneinander nach festen Regeln. Ein Team übernimmt die Befürworter-, das zweite die Kritikerseite. In einer Eröffnungsrunde beantwortet jeder Teilnehmer die Streitfrage aus Sicht seiner Position, bevor in einer zwölf Minuten langen freien Aussprache  Argumente im Wechsel von pro und contra ergänzt, präzisiert und hinterfragt werden. In der Schlussrunde hat jeder Teilnehmer nochmals Zeit, seine Haltung zur Streitfrage mit den für ihn wichtigsten Gründen zu unterstreichen.

„Wir sind sehr froh, dass wir in diesem Jahr unsere AG und den Schulwettbewerb digital durchführen konnten und 'Jugend debattiert' trotz Pandemie an den Ellentalgymnasien erfolgreich stattfindet“, erklärt Maja Abrahams, Schulkoordinatorin des Wettbewerbs an den Ellentalgymnasien. „Betrachtet man die vielen aktuellen Kontroversen in Politik und Gesellschaft, sieht man, wie wichtig es ist, dass junge Menschen üben, ihre Meinung auf den Punkt zu bringen und auch gegen Widerstand zu verfechten. Hierzu leistet  'Jugend debattiert' einen großen Beitrag und bereichert das Schulleben.“

Jugend debattiert ist ein in ganz Deutschland ausgerichteter Schülerwettbewerb, der auf Initiative und unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten durchgeführt wird. Träger und Förderer sind die Gemeinnützige Hertie-Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, die Stiftung Mercator und die Heinz Nixdorf Stiftung,  Kooperationspartner die Kultusministerkonferenz und die Kultusministerien der Länder. Der Wettbewerb findet seit 2002 statt und ist das größte privat-öffentlich finanzierte Projekt zur politischen Bildung in Deutschland.